Verband der Fachwirte Mittelhessen

Eine Führung durch die neue Firmenzentrale der Leica Kamera AG in Wetzlar war der erste Programmpunkt der letzten Betriebserkundung des VdFM in 2015.
27 gut gelaunte Interessenten fanden sich ein, um unter sachkundiger Führung das neue Leitz-Stammwerk zu erkunden. Nach der Begrüßung durch Herrn Reeh und einer kurzen Erklärung zum Neubau und der Architektur des neuen Leitz-Stammhauses, führte er zunächst durch die aktuelle Ausstellung mit Fotografien der Gewinner des „Leica Oskar Barnack Preis 2015“.
Die Historie der Leica-Photographie wird in einem großzügigen Arrangement von Leitz-Erzeugnissen, von der Ur-Leica bis zum modernsten Profigerät aus der aktuellen Produktion präsentiert. An einer Wand sind 100 Jahre Leica-Geschichte in 36 Bildern dokumentiert, die alle in ihrer Einmaligkeit und Aussagekraft bis heute wirken. Die 36 resultiert dabei aus dem Standard der Anzahl der Bilder, die mit einem Film in einer Kamera „geschossen“ werden konnten.
Vor den Büsten der Firmeninhaber/~gründer Leitz gab es noch einen kurzen Streifzug durch die Historie der Leitz-Familie.
Danach ging es kurz in einen Bereich, wo in die laufende Produktion eingesehen werden konnte. Eine Einführung in die Kernkompetenzen und Problematiken der Kameramanufaktur fand dann an Hand einer sehr gekonnten und anschaulichen Video-und Bildpräsentation vor dem großen Schaufenster des Linsenprüfstandes statt.
Es wird sehr schnell deutlich, wo die Unterschiede – nicht nur in preislicher Hinsicht – der handgefertigten, geschliffenen Linsen und Objektive zu industriellen Massenprodukten mit teilweise gepressten und schlecht verklebten Linsen liegen.
Die Anfertigung von der „Leberwurstlinse“ bis hin zu einer hochvergüteten Qualitätslinse, die Kompilation mehrerer Linsen zu einem Objektiv, die notwendigen Berechnungen, die Fertigungsschritte und die Feinmechanik machen dabei klar, wie viel Sorgfalt in einem derart hochwertigen Produkt steckt. Dabei wird aber auch deutlich, dass der Stolz der Mitarbeiter auf ihre Arbeit der des Besitzers der Produkte in nichts nachsteht.
Die Schau von Sonderanfertigungen, z. Bsp. die (wider Erwarten sehr schnell ausverkaufte Linie der Schwarz-Weiß-Kameras) oder der Gehäusedekorationen aus einem Kinderwettbewerb, sowie Fernrohre und Gläser rundeten den Besuch ab. Als Abschluss der Führung endete der Rundgang im Leica-Shop, wo neben den Kameras, Objektiven, Abzügen von Fotografien auch Bücher zu erstehen sind oder man sich bei  fachkundigem Personal auch gerne ausführlich über die Produkte informieren kann.
In der Werkskantine konnten sich die Teilnehmer anschließend für den zweiten Teil des Programmes bei einer durchaus guten Auswahl und wohlschmeckenden Mahlzeit stärken.

Das Viseum im Lottehof war der zweite und letzte Punkt dieses „Tages der Optik“ in Wetzlar für unsere VdFM-Gruppe. Wegen der Gruppenstärke hatten wir zwei Führer gebucht und die Gruppe aufgeteilt. Herr Kornmann und Herr Kositschik übernahmen dann jeweils eine Gruppe und führten durch die verschiedenen Bereiche dieses „Museums“. Es gibt viele Stationen, wo Experimente zum Mitmachen oder Ausprobieren auffordern. Die verschiedenen Bereiche der optischen Industrie aus Wetzlar und der näheren Umgebung machen auch den Wert und die Vielfalt der heimischen optischen Industrie deutlich. In Wetzlar werden nicht nur Kameras (wieder) gefertigt, sondern von Minox, Hensoldt und Oculus (um nur die ganz Großen kurz zu nennen) und einer Reihe von Zulieferbetrieben sind Produkte und Modelle vorhanden. Das sehr anschauliche Modell einer Glasfaser-Herstellung sei dabei nur exemplarisch erwähnt. Oder der Goethe im Dunklen durch eine Nachtsichtoptik erkennbar gemacht… Es gibt vieles zu sehen und zu erfahren.

Ein rundum gelungener Tag mit einem Streifzug durch die Geschichte Wetzlars mit dem Blick auf die heimisch, optische Industrie, wo definitiv für jeden etwas Interessantes dabei war.

Erlebniswelt LEICA

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