Das traditionsreiche Familienunternehmen „Isabellenhütte“ in Dillenburg war am Montag, dem 07.05.2012 das Ziel dieser Exkursion. Mit dem eigenen Fahrzeug angereist, trafen sich 11 Teilnehmer vor dem Haupteingang der Verwaltung.
Wir wurden vom Personalleiter, Herrn Ulrich Eichmann begrüßt, der dann auch die komplette Führung übernahm.
In einem Besprechungsraum erhielt die Gruppe bei Kaffee, Getränken und kleinen Süßigkeiten eine allgemeine Einführung in und einen historischen Überblick über das Unternehmen.
Die Isabellenhütte ist das älteste Industrieunternehmen in Hessen (1482 erste urkundliche Erwähnung der Kupferhütte auf der Nanzenbach) und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Widerstands- und Thermolegierungen sowie von Präzisions- und Leistungswiderständen. Das Unternehmen „Isabelle Kupferhütte“ ist seit 1827 unter dem Namen „Isabellenhütte“ im privaten Besitz der Familie Heusler.
Der Name der Isabellenhütte ehrt die Namenspatin, Isabella Charlotte, Fürstin zu Nassau, und das Logo ist dem Wappen des Schlußsteins eines historischen Torbogens entnommen, der heute im Eingangsbereich aufgestellt ist.
Die „Isabellenhütte“ hat ihr Können in der Metallverhüttung und Drahtzieherei dem rasanten technischen Fortschritt nicht nur angepasst, sie ist diesem sogar vorausgegangen. Schon frühzeitig wagte das Unternehmen den Einstieg in den metallurgisch anspruchsvollen Sektor der Widerstandswerkstoffe, später auch in den Sektor der thermologischen Legierungen. Dies wird durch etliche Patente und „Copyrights“ bestätigt.
Die Isabellenhütte ist heute Partner namhafter Industrieunternehmen in aller Welt. Vertretungen in 30 Ländern auf allen 5 Kontinenten sorgen für eine intensive Betreuung dieser Kunden. In 2012 haben die 680 Mitarbeiter einen Umsatz von 94,4 Millionen Euro erarbeitet. Dabei wurden 1508 t Legierungen und 247 Millionen Bauteile verkauft. Die Isabellenhütte plant für 2013 Investitionen in Höhe von 9,4 Millionen Euro.
In den drei Unternehmensbereichen der Isabellenhütte – der Messtechnik, den Widerstands- und Thermolegierungen und den Präzisions- und Leistungs-widerständen – werden Lösungen für die technologischen Herausforderungen von morgen umgesetzt. Entscheidende Grundlage dafür ist die Forschung und Entwicklung, die im Unternehmen einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt.
Dabei spielen die verschiedenen Bereiche in einer vielleicht weltweit einzigartigen Art und Weise ineinander, um eine möglichst hohe Fertigungstiefe in den Wertschöpfungsprozessen des Unternehmens zu realisieren. Durch die Konzentration aller Fertigungsschritte – von der Schmelze über das Walzwerk, die Drahtzieherei, die komplette Bauelemente- und Messmodul-Fertigung bis hin zur Endprüfung – an einem Standort, wird eine flexible und vollkommen unabhängige Produktion möglich. So wird stets höchste Qualität gewährleistet, da Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement und -sicherung komplett in einer Hand liegen.
Leider waren bei unserem Besuch zwar die Schmelze und das Walzwerk nicht in Betrieb, aber vom Vormateriallager bis zum fertigen Präzisionswiderstand wurden wir durch alle Produktionsbereiche geführt und erhielten außerordentlich interessante und erschöpfende Erklärungen. Herr Eichmann war lange Jahre als Diplom-Ingenieur in Fertigung und Entwicklung tätig, bevor er in die Unternehmensführung als Personalleiter wechselte.
Ein Teil der Gruppe besuchte am Nachmittag den sehr sehenswerten Tier- und Vogelpark in Herborn-Uckersdorf.